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Cool bleiben in Konflikten. Wie bitte?

Autorenbild: Marlies StubitsMarlies Stubits




Warum führen so viele Konflikte in eine Spirale aus Vorwürfen, Ärger, Wut und Zerstörung? Warum erscheint es den Beteiligten in der Regel unmöglich aus dieser Spirale auszusteigen?


Warum reagieren ansonsten vernünftige, sozial kompetente Menschen im Konflikt manchmal eher wie kleine Kinder, werden starrköpfig und tun Dinge, die ihnen langfristig durchaus auch Nachteile bringen?


Was verändert sich bei Menschen und zwischen Menschen im Konflikt?


 

 

Konfliktsituationen sind immer kompliziert, weil es um unterschiedliche Interessen, Wahrnehmungen und Interpretationen geht. Es ist in dieser Situation nicht leicht einen Ausgleich zu finden. Wir bräuchten gerade in solchen Situationen besonders viel soziale Kompetenz, einen klaren Kopf und Kreativität, um gute Lösungen zu finden. Aber genau das wird in uns in einer Konfliktsituation heruntergefahren und zudem merken wir es nicht, weil das Ganz unterbewusst geschieht.

 

Ganz besonders verlieren wir in diesen Zuständen die Fähigkeit, uns in den anderen hineinzuversetzen. Das macht Konfliktlösung ziemlich unmöglich. Wir können so nicht nur schlechter hören und zuhören, wir verlieren außerdem die Fähigkeit zu verstehen, was der andere meint, was ihm wichtig ist und warum. Und wir können unserem Gesprächspartner auch eigene Positionen und Meinungen schlecht vermitteln. Vor allem verlieren wir mit der Fähigkeit, uns in den anderen einzufühlen, jede Einschätzung, wie unserer Handlungen auf den anderen wirken. Wir reagieren entweder mit weiteren Angriffen oder wollen schlichtweg nur mehr die Flucht ergreifen. Das ist eine gefährliche Sache.


„Schmiede das Eisen, wenn es kalt ist“


Was also tun? In jedem Fall sollten wir nicht vorschnell handeln.


Wenn wir erregt sind, wenn unser Angriffs- oder Fluchtverhalten aktiviert ist, dann sollten wir nicht handeln, entscheiden, ankündigen, drohen.


Als Erstes gilt es den eigenen körperlichen Zustand zu erkennen. Bin ich aufgeregt und unruhig? Schlägt mein Herz stark und schnell? Habe ich aggressive Gedanken und Ideen?


Versuchen Sie nun in einen entspannten, ruhigen Zustand zu kommen, atmen sie tief durch. Wenn Sie bemerken, dass Sie selbst und auch der andere nicht in einen ruhigen Zustand finden: Unterbrechen Sie das Hochschaukeln, indem Sie eine Pause vorschlagen, verlassen Sie den Raum für ein paar Minuten, gehen Sie an die frische Luft, um durchzuatmen und um selbst wieder Ruhe zu finden.


„Vorwürfe animieren zum Nachwerfen“


Meistens geht es dann einfacher und konstruktiver weiter. Verzichten Sie ganz bewusst auf Vorwürfe. Formulieren Sie vielmehr ihre Position als Wünsche. Konzentrieren Sie sich darauf, die Geschichte, die Sichtweise Ihres Konfliktgegners zu verstehen. Haben Sie ihn uns seinen Standpunkt wirklich verstanden?

 

Wenn es geht, holen Sie einen Dritten, wenn nötig einen Mediator, zu solchen Aussprachen dazu, der von beiden Seiten akzeptiert wird und dafür sorgen soll, dass nicht in der Erregung gehandelt wird. Oft beendet oder verhindert das die Konfliktspirale und bringt Ruhe und Sicherheit in ein Gespräch.



 





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